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© Seelsorgeeinheit Laas
Seelsorgeeinheit Laas
Unità pastorale di Lasa
Versöhnt durch Gott
Buße
Der Weg der Buße
Die biblischen Paradebeispiele – das Gleichnis vom
verlorenen Sohn (Lk 15,11-24) und die Begegnung Jesu mit
Zachäus (Lk 19,1-10) – zeigen die Grundlinien einer
christlichen Buße.
Dieses Geschehen ist eingebettet in ein Angenommen-
Sein von Gott.
Aber Gott lässt dem Menschen die Freiheit, Erfahrungen
zu sammeln, eigene Wege zu gehen, auch mit dem
Risiko, falsche Entscheidungen zu treffen.
Die Erkenntnis solcher Irrwege wird als Gnade, als
Geschenk erlebt. Zugleich wird entdeckt, was wirklich
„gut“ ist.
Zunächst hilft noch ein Bereuen, die vergangenen
Irrtümer nachhaltig zu überwinden.
Das eröffnet Schritte zur Umkehr, d.h. zur neuerlichen
Hinkehr zu Gott und zu jenen Wegen, die das Leben
sinnvoll machen.
Nun gilt es im Sinn dieser Erkenntnisse zu handeln.
Eine solche Erfahrung soll auch gegenüber anderen
gütig machen und die Bereitschaft zur Verzeihung
stärken.
Zeiten
Obwohl in den Texten der Heiligen Schrift häufig von
Umkehr, Buße und Versöhnung die Rede ist, gibt es im
kirchlichen Leben doch besondere Zeiten dafür. Im Lauf des
Kirchenjahres sind dies die Fastenzeit und besondere
Bußtage.
Weiters wird man anlässlich von Wallfahrten, Exerzitien,
eines Prozesses der geistlichen Begleitung u.a.m. regelmäßig
auch auf das Thema „Buße“ kommen.
Die Vorbereitung auf ein Fest ist oft mit einer Besinnung
verbunden, die dazu führen kann, dass man die
Notwendigkeit einer Buße erkennt, z.B. Vorbereitung auf
das Osterfest, auf Weihnachten, die Vorbereitung auf den
Empfang eines Sakraments (Firmung, Ehe, Weihe,
Eucharistie).
Aber auch die Annahme einer neuen (kirchlichen) Aufgabe
– Patenamt, Pfarrgemeinderat, Sendung in einen pastoralen
oder katechetischen Beruf – kann ein Anlass zu einer
Besinnung „vor den Augen Gottes“ sein.
Schwierigkeiten
In der Praxis fällt es der Bußkatechese heute schwer,
Extreme zu vermeiden:
zwischen einem „Gott hat uns alle lieb“ und einer
Forderung nach einem Abarbeiten der Sündenkataloge,
die man in „Gewissenserforschungen“ findet;
zwischen einem Missverständnis Gottes als lieben,
alten, alles verzeihenden Opa und einem Gott, den man
als kleinlichen, übergenauen, alles wissenden und alles
durchschauenden Richter verzerrt;
zwischen einer Bußkatechese, die eine Buße nur in
schwerwiegenden Extremfällen fordert und einer
Bußkatechese, die eigentlich ein permanentes
schlechtes Gewissen angesichts des ständiges
Begehens von Sünden (z.B. durch die Verstrickung in
strukturelle Schuld) suggeriert.